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Ausbildungsprojekt Fotobuch

Das Fotobuch der GastroTalents

Eine kulinarische Reise

Das Fotobuch spiegelt verschiedene Fachthemen in den Bereichen Service und Küche wieder, die von zehn Auszubildenden erkundet wurden. Die Idee dahinter war zum einen, den Lesern, wie zum Beispiel die Familie, den Freunden, oder Gästen einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche der Auszubildenden zu geben. Zum anderen wollten wir die Themen so aufbereiten, dass sie zum Nachmachen und Ausprobieren einladen sollten. Eine Melange aus Fotos und Texten präsentiert jeden Auszubildenden sehr authentisch und mit Freude am Tun.


 

Theresa 

Restaurantfachfrau

 

"Ich fand es super außerhalb des beruflichen Alltags etwas dazuzulernen. Mit dem Fotobuch haben wir etwas geschaffen, das anderen Menschen zeigt, wie vielseitig unsere Lehrberufe sind und wie viel Spaß uns die Arbeit macht."


In diesem Beitrag möchte ich dich anhand meiner Erfahrungen inspirieren und dir Tipps zur Umsetzen geben. Dabei spielt es keine Rolle welche Position du gerade ausübst, ob GastroAusbilder oder GastroTalent. Jeder kann Initiative für die Umsetzung eines solchen Projekts ergreifen und vor allem Spaß bei der Realisierung haben.

 

Für mich ist entscheidend, dass sich solch ein Projekt in jedem Unternehmen umsetzen lässt und es so viele Möglichkeiten gibt, wie du es verwirklichen kannst.

Lass dich von der Idee begeistern und erschaffe etwas, an dem ihr euch erfreuen könnt. Denn was ich wirklich sagen kann ist, dass sich jede Mühe gelohnt hat. Die Umsetzung war eine echte "Gaudi", das Ergebnis kann sich sehen lassen und wurde mit viel Wertschätzung belohnt. 



Die Planung

Für mich, der wichtigste Punkt. Du kannst es mit Mise en Place gleichsetzen. 

Da gibt es Kollegen die meinen: "MEP ist was für Angsthasen, brauch ich nicht!"

Und dann gibt es Menschen wie mich, die alle Vorteile aus dem Vorbereiteten ziehen und den besagten Kollegen nett anlächeln, wenn er bei hohem Gästeaufkommen im Kreis springt. Natürlich wird nach einem kurzen Schmunzeln zusammengeholfen und der Teamspirit trägt uns durch den Service.

Ich empfehle dir, ein paar grundlegende Planungspunkte zu beachten. Als erstes kannst du dir überlegen, ob du das Projekt abteilungsübergreifend umsetzen möchtest. Ich habe es mit allen Auszubildenden der Lehrberufe Restaurantfachfrau/mann, Koch/Köchin und HGA (Hotel- und Gastgewerbeassistent/in umgesetzt. Es kommt also ganz darauf an, welche Lehrberufe in deinem Betrieb ausgebildet werden und mit welchen Themen ihr euer Fotobuch füllen möchtet.

Ich habe alle Ansprechpartner (z.B. HR Management) und die Ausbilder der verschiedenen Lehrberufe zu einem Meeting eingeladen.

Bei diesem gemeinsamen Treffen konnte ich allen die Idee vorstellen. Es wurden weitere Impulse von Kollegen beigetragen und die genaue Umsetzung besprochen. Somit war jeder auf dem selben Informationsstand und einem Start des Projekts stand nichts mehr im Weg. 

Die Auszubildenden wurden zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit eingebunden, da wir zuerst die Fragen der zur Verfügung stehenden Ressourcen mit der Geschäftsleitung besprochen haben.



Als Ideengeber habe ich mich vorher mit einigen Fragen beschäftigt und den roten Faden für das Meeting gelegt. 

Hier nenne ich dir einige wichtige Inhalte die wir besprochen haben, die du auch für dich nutzen kannst.

Welche Chancen können sich durch das Projekt eröffnen?

 Die Auszubildenden werden gemeinschaftlich, abteilungsübergreifend an einem Projekt arbeiten, das das "WIR-Gefühl" aller Auszubildenden stärkt. Als GastroAusbilder können wir dadurch das Lernen außerhalb des normalen Berufsaltags fördern und die Lehrlinge mit einer neuen Herausforderung motivieren und wertschätzen.

 

Welche Ziele werden verfolgt und welche Ergebnisse streben wir an?

Die Ziele kann man auch als Chancen benennen, wie in der ersten Frage. Was für mich noch hinzukommt ist vor allem die Förderung der Schlüsselkompetenzen der Auszubildenden. Durch ein Projekt dieser Art können die Lehrlinge ihre Sozialkompetenzen, ihre Selbstkompetenzen, ihre Fachkompetenzen und ihre Methodenkompetenzen weiterentwickeln und Erfahrungen sammeln. 

Das Ergebnis ist ein Fotobuch, das jeder Auszubildende als Erinnerung an seine Lehrzeit bekommt. Es soll auch Gäste und anderen Menschen Freude bereiten und zum Ausprobieren einladen.

 

Wer übernimmt welche Aufgaben und wer ist Hauptansprechpartner?

Um einen guten Ablauf des Projekts zu ermöglichen sollten verschiedene Rollen und Ansprechpersonen benannt werden. Als Projektleitung kannst du zum Beispiel für die Terminkoordination, in Zusammenarbeit mit den Ausbildern der verschiedenen Abteilungen zuständig sein. 

 

Wie strukturieren wir das Projekt, zum Beispiel: Wie viel Arbeitszeit kann jeder Lehrling dafür verwenden und wann?

Ich hatte mich mit meinen Vorgesetzen darauf geeinigt, dass die Lehrlinge für die Ausarbeitung und Umsetzung im Ganzen jeweils einen Arbeitstag zur Verfügung gestellt bekommen. Diese Stunden konnten wir sehr gut aufteilen und je nach Geschäftslage jeden Lehrling pro Woche ein bis zwei Stunden am Projekt arbeiten lassen. Je nach Unternehmen und Projektinhalt kannst du dir überlegen, wieviel Zeit für euch sinnvoll ist.

 

Wieviel Zeit planen wir generell für die Umsetzung ein?

Ich habe das Projekt in knapp drei Monaten umgesetzt. Dabei war mein Ziel immer, am Ball zu bleiben bis wir das fertige Fotobuch in der Hand halten können. 

In unserer Branche ist es oft nicht so leicht, Zeiten zur Ausarbeitung einzuplanen. Manchmal kann man bei wenig Hotelbelegung in kurzer Zeit sehr viel schaffen und manchmal muss man ein paar Tage aussetzen.

Wichtig ist, dass du mit deinen Lehrlingen genau dieses Thema vorher besprichst und ihnen für die Ausarbeitungen einen Timeslot vorgibst, damit sie informiert sind.

 

Was kostet uns das Projekt und wer trägt die Kosten?

Die Arbeitszeit und das Material ist je nach Umfang des Projekts verschieden. Bei uns wurden die Kosten vom Betrieb mitgetragen. 

Ein Fotobuch kann zwischen ca. 30€ und 60€ kosten, je nach Größe, Seiten und Material, das verwendet wird. Natürlich gibt es auch Druckereien und Werbedesigner die man beauftragen kann. Ich habe das Buch zusammen mit den Auszubildenden über einen Onlineanbieter selbst gestaltet und bestellt. Die Kosten für die Fotobücher hat ebenfalls der Betrieb übernommen.


Die Vorbereitung

Der Fragebogen als nützliches tool

Ich habe für die Auszubildenden einen Fragebogen entwickelt, bei dem es im Kern um ihre "Lieblingstätigkeiten" in ihrem Berufsfeld, ihre Erwartungen an die Ausbildung und ihre Ziele für die Zukunft ging. Wir haben den Fragebogen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung und Gestaltung der Lehrlingsausbildung in meinem damaligen Unternehmen genutzt. 

Für mich war es genau passend um meine Fragen im Bezug auf das Fotobuchprojekt zu integrieren. Die Inspirationen für die Themenwelten des Fotobuchs, habe ich also direkt von den Auszubildenden aus dem Frageborgen erhalten.  

Jeder sollte ja auch bei einem Thema mitwirken oder es selbst umsetzen, von dem er am meisten begeistert war. 

Als Ausbilder habe ich mir dann für die Themenvergabe folgende Gedanken gemacht:

Zum einen natürlich, auf welchem Wissenstand sich der Einzelne befand und mit welchem Thema man ihm am besten fordern und fördern könnte. Ein Zusammenspiel aus Themen, die der jeweilige Auszubildende im Fragebogen genannt hatte, dem Lehrjahr in dem er sich befand und was ich auch mit dem Ausbildungsrahmenplan verbinden konnte, waren eine gute Kombination.

Die Themenvergabe beim kick-off-meeting

Unsere 10 Auszubildenden wurden zu unserem Projekt Kick-off-Meeting eingeladen. Ich lüftete quasi das Geheimnis und stellte zusammen mit meinen Kollegen die Projektidee vor. Alle waren von der ersten Sekunde an begeistert und freuten sich auf die neue und spannende Aufgabe. Die vorher genannte Ideensammlung der Themen für das Buch wurde den Lehrlingen vorgestellt. Die Auszubildenden bekamen einen Projektordner mit allen wichtigen Informationen wie,  Ablaufplanung und Ansprechpartnern.

Hier ein Auszug der Themen:

  • Die Herstellung eines Beef Tatar
  • Eine Forelle filetieren mit der richtigen Technik
  • Eine Cocktailkreation 
  • Serviettenformen zum Nachmachen
  • Pralinen - Rezepte zum Selbermachen
  •  Der Einspänner, Kaffeespezialität aus Wien
  •  Ein 3-Gänge-Menü von den GastroTalents der Küche

 


 

Lukas und Rebecca

Koch und Köchin

 

" Wir haben ein 3-Gänge-Menü kreiert und von der Planung bis zur Umsetzung viel dazu gelernt."

 

"Wir sind ein super Team geworden und hatten echt viel Spaß!"


Die Umsetzung

Themenkonzepte

Jeder Auszubildende konnte eine Doppelseite des Fotobuchs mit einem Thema füllen. Zunächst sollte sich jeder Gedanken über den genauen Inhalt und die Gestaltung machen. Welche Arbeitsmittel er benötigte, welche Inhalte in Text und welche als Bild dargestellt werden sollten. Nachdem diese Ausarbeitungen abgeschlossen waren, konnten die lang ersehnten Fotoshootings beginnen. Die Auszubildenden waren mit so viel Spaß und Motivation bei der Sache, dass ich wirklich große Freude bei der Umsetzung hatte.

Die Fotoshootings

Für die einzelnen Shootings lag der Zeitaufwand bei jedem Lehrling bei ca. zwei Stunden. Jeder der jungen Talente hat ganz eigenverantwortlich sein Mise en Place zum jeweiligen Thema vorbereitet und Ideen eingebracht, wie wir die verschiedenen Arbeitsschritte richtig in Szene setzten können.

Das Fotobuch gestalten

Die Gestaltung des Buches war sehr zeitintensive. Zusammen haben wir die schönsten Bilder, passende Texte und das Design ausgesucht. Die ersten Seiten erzählten zum Beispiel über die Philosophie des Unternehmens und die Lehrlingsausbilder gaben ein kurzes Statement. Danach haben wir das Team der GastroTalents vorgestellt und auch eine Auszubildende die im Austausch aus Deutschland im Hotel war, durfte zwei Seiten gestalten. Man kann also passend zum Betrieb sehr kreativ sein, welche Themen und Bilder man einbaut.


Ein Team - Ein Ziel - erreicht !!!

Die Auszubildenden strahlten vor Stolz als sie das erste Exemplar in den Händen hielten. Alle haben bewiesen, dass es auch in der Gastronomie möglich ist:

Ein Ausbildungsprojekt zu Starten, sich ein Ziel zu setzen, das man im Auge behält bis man es gemeinsam erreicht hat.

Rückblickend hatte jeder Auszubildende verschiedene learnings über die gesamte Projektzeit, die wir gemeinsam beim Abschlussevent der GastroTalents besprochen haben. 


Ich wünsche allen GastroAusbildern und ihren GastroTalents ganz viel Spaß bei der Umsetzung ihres eigenen Fotobuchprojekts. 

Wenn du als GastroAusbilder oder als GastroTalent auch ein Projekt in deinem Unternehmen umgesetzt hast, melde dich gern bei mir und lasst uns gemeinsam die Welt der Ausbildung gestalten.

Mach dein Projekt sichtbar und inspiriere unsere Kollegen aus der Gastronomie und Hotellerie.

Herzliche Grüße, Deine Mandy 

 

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