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Live-Online-Trainings Zukunftsimpulse

Online Aus- und Weiterbildung in der Gastronomie und Hotellerie



Ich habe mich vor ein paar Tagen mit einer befreundeten Lehrlingsausbilderin unterhalten. Es ging vor allem um das Thema Live-Online-Trainings für Auszubildende und Mitarbeiter in der Hotellerie und Gastronomie; wie wir diese in Zeiten von Corona genutzt haben und wie man solche Trainings planen und strukturieren kann. Aber auch, ob wir diese Art der Wissenstvermittlung auch nach der Krise für unsere Mitarbeiter weiter anbieten und möglich machen sollen?

 

Nach diesem Gespräch habe ich mir gedacht, ich greife diese beiden Themen gleich für eine Podcastfolge auf und gestalte auch einen Blogbeitrag dazu.

 

Heute möchte ich dir zum einen Inspirationen mit auf den Weg geben, die du bei der Planung deiner Live-Online-Trainings verwenden kannst und ein paar Ideen, wie du den vertuellen Schulungsraum auch in unserem "neuen normalen Altag" nach der Krise nutzen kannst.



Online Trainings haben in der jetztigen Zeit an täglicher Präsenz gewonnen. Durch die Krise mussten wir andere Kommunikationswege mit unseren Teams in der Gastronomie und Hotellerie ausprobieren und nutzen.

Wir treffen uns jetzt im virtuellen Raum zu Meetings, Weiterbildungen und Mastermind Runden. Wobei es die Tools ja auch schon vor dieser stürmischen Zeit gegeben hat, aber genutzt wurden sie nicht in dem Ausmaß wie jetzt.

Und auch privat wollte man sich, zumindest mit Bild und Ton nah sein. Meine Familie und Freunde "mussten" sich zum Beispiel für den 3. Geburtstag meines kleinen Sohnes bei ZOOM einloggen und ein Geburtstagsständchen singen.

Nach einem kurzen Technikcheck mit Oma und Opa, war es für alle eine riesen Freude.

In meinem Umfeld erlebe ich gerade wie Menschen aller Generationen, wenn es um Onlinetools geht, mutiger geworden sind und über sich hinaus wachsen.

 

Für mich ist die jetztige Zeit, im Zusammenhang mit Online Aus- und Weiterbildung ein Türöffner, der vieles möglich macht.

 

Ich gebe zu, vor meinem ersten Online Training war ich sehr skeptisch und hätte mich am liebsten in einen Schulungsraum zurückgewünscht, wo ich Face to Face mit meinen Teilnehmern reden kann und ich mit vielen praktischen Übungen Emotionen wecken kann. Einfach ein Training aus der guten alten Zeit mit sozialer Begegnung, Austausch und Erlebnissen mit einer Gruppe vor Ort.

 

Heute kann ich aber sagen, dass ich eines Besseren belehrt wurde. Mit der richtigen Vorbereitung und einem Konzept wird ein Online Training ein tolles Erlebnis für deine Auszubildenden oder Mitarbeiter. Ja, und mit etwas Kreativität ist fast so viel möglich wie im Präsenztraining.

Zum Glück, aber auch nur fast, denn unser Handwerk, wie Kochen oder verschiedene Servierarten am Gast zu üben, wird es nicht ersetzten können.

Ja und es gibt viele Möglichkeiten virtuelle Weiterbildungen durch zu führen.

Heute möchte ich meine Fokus auf das Live-Online Training richten, weil ich hier in der letzten Zeit die meiste Erfahrung sammeln konnte und dir vielleicht den ein oder anderen Tipp mit geben kann, den du für dich nutzen kannst.

 

Nun möchte ich aber noch einmal ganz kurz auf das Gespräch mit meiner befreundeten Lehrlingsausbilderin zurück kommen. Die Frage, die sie mir gestellt hat war:

Ob sie auch nach der Krisenzeit, jetzt und in Zukunft wo wir alle wieder step by step am Arbeitsplatz sein können, Online Trainings für ihre Auszubildenden und Mitarbeiter anbieten soll?

Meine Antwort drauf war ganz klar, JA!

 

Gerade jetzt, wo viele Lehrlinge und Mitarbeiter offen für Neues sind und sich trauen neue Tools auszuprobieren, sollten wir die Tür dafür nicht wieder verschließen.

 

Ich denke, dass nicht die ein oder andere Variante, also Online oder die praktischen Schulungen, in den Hotels oder Restaurants besser ode schlechte sind.

Wie bei vielen Dingen macht es auch hier die richtige Mischung und ein abwägen, wann ein Online Training sinnvoll ist oder nicht. Oder auch, wie man es in Kombination mit praktischem Lernen am Arbeitsplatz und zum Beispiel einer Lernplattform als Blended Learning Konzept in seinem Unternehmen einführen kann.

 

Ich habe mir gleich mal Gedanken darüber gemacht und ein paar Ideen für dich gesammelt wie du Live-Online-Trainings auch in Zukunft nutzen könntest.

 

 



4 Möglichkeiten wie du Live-Online-Trainings mit deine Auszubildenden und Mitarbeiter in Zukunft nutzen kannst

  1. Für Hotels oder Restaurants die beispielsweise Schwesterbetriebe haben oder zu einer Gruppe gehören wäre ein Live-Online Schulungsangebot wirklich super. Zum einen ist es ortsunabhängig und die Teams aus verschiedenen Regionen können sich auf diesem Weg kennen lernen, sich weiterentwickeln und gemeinsam wachsen. Die Palette an Schulungsthemen ist rießig und das Tolle ist, dass du nun auch viel mehr Auswahl an Kollegen hast, die ihr Fachwissen an die junge Generation weitergeben können. Es wäre doch schade, wenn dein Lehrling nichts vom Ausbilder, Sommelier oder Barkeeper aus Hamburg lernen könnte, der eigentlich zum gleichen Unternehmen gehört, nur weil die Distanz z.B. zwischen Innsbruck und Hamburg so groß ist.
  2. Mein nächster Gedanke ist dann natürlich bei den familiengeführten Betrieben, der Privathotellerie und Gastronomie. Da gäbe es zum einen die Möglichkeit andere mit ins Boot zu holen und mit Partnerbetrieben aus verschiedenen Regionen ein Online Trainingsangebot für die Teams zu gestallten. Das wäre übrigens nicht nur für Lehrlinge eine gute Sache, sondern auch für Führungskräfte.
  3. Ich durfte zum Beispiel in den letzten Wochen an ein paar wirklich tollen Weinseminaren mit verschiedenen Winzern teilnehmen, online natürlich. Daraus ergibt sich für mich auch meine nächste Idee für dich. Schau dir doch einfach mal eure Wein und Getränkekarte an, oder such dir Produkte aus der Küche, die nicht gleich um die Ecke hergestellt werden. Ist vielleicht ein Wein dabei, von dem du immer schon mal MEHR wissen wolltest? Seine Geschichte, wie und wo er genau entstanden ist? Dann such doch einfach die Partnerschaft mit einem Weingut oder Käseerzeuger und gestalte ein Training, bei dem du den Winzer einlädst und er sein Produkt und die Geschichte dahinter vorstellen kann. Was übrigens auch sehr gut zum Thema Storytelling und Gästebegeisterung passt, dazu werde ich bestimmt auch mal einen Podcast aufnehmen.
  4. Ich lebe in Tirol und die meisten Betriebe sind hier Saisonbetriebe. Eine Möglichkeit ist es auch, für und mit deinen Mitarbeitern einen Online-Workshop oder eine ganze Schulungsreihe für die Zwischensaison zu planen. Natürlich erst nach dem wohlverdienten Urlaub deiner Gastgeber. Dann lässt sich zum Beispiel die Saison gut reflektieren und man kann sich über neue Ideen für den Betrieb ode die Abteilung austauschen. Da wir in unserer Branche meist Mitarbeiter aus ganz Europa und der Welt in unseren Teams haben, bietet sich hier der virtuelle Treffpunkt super an.


Impulse für die Planung

eines Live-Online-Trainings

das richtige mise en place

Wie in unserer Branche üblich, ist unser Mise en Place einer der wichtigsten Bausteine um effizienten und Gästebegeisternden Service möglich zu machen. So kannst du dir das auch bei der Planung einer Online Schulung vorstellen.

Investiere vor allem bei deinem ersten Training etwas mehr Zeit und du wirst sehen, es wird sich später auszahlen.

  • Du kannst dir als erstes übelegen welches Thema du schulen möchtest und welches Lernziel du verfolgst. Was sollen deine Auszubildenden oder Mitarbeiter nach dem Seminar wissen, können und umsetzen?
  • Ich mache mir da ein Mindmap und schreibe alle meine Gedanken auf, die ich mir mache und entwerfe einen roten Faden durch das Thema.
  • Meine Empfehlung für dich ist auch ein Ablaufplan. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein PLAN, genau wie in einer Schulung im Betrieb, vor allem für deine ersten Trainings wirklich sinnvoll ist.
  • Du hast zum einen den vollen Überblick und kannst dich zum Beispiel nach einem Austausch mit deinen Lehrlingen oder Mitarbeitern wieder gut orientieren und zum nächsten Teil übergehen und zum anderen gibt er dir bei deinen ersten Trainings auch jede Menge Sicherheit.
  • Wichtig ist auch, das du dir bei der Themenauswahl erst einmal ein paar grundlegende Fragen stellst: Wie lässt sich mein Thema vermitteln, ist es einfach oder komplex? Welche Vorkenntnisse sollte mein Lehrling oder Mitarbeiter mitbringen? Welche Erwartungshaltung werden meine Teilnehmer bei diesem Thema haben?
  • Ja und weitere Überlegungen betreffen dann noch den zeitlichen Rahmen, welche Software du verwenden möchtest und auch welche Unterlagen dein Lernteam bekommen soll.


Impulse zur Gestaltung

deines Live-Online-Trainings

ein buntes erlebnis

Nichts ist langweiliger, als eine 50-seitiger Foliensatz und ein Vortragender mit monotoner Stimmer, der Folie für Folie durchklickt und alle viertel Stunde mal fragt, ob man alles verstanden hat.

  • Das aller Wichtigste in einem Live-Online-Training ist die Dramaturgie, ein Spannungsbogen. Also eigentlich ganz einfach erklärt: wenn du nur Wissen vermittelst, also Vorträgst schlafen deine Teilnehmer ein oder machen die Kamera aus und den Fernsehr an. Dazu muss ich dir sagen, dass ich vor ein paar Jahren auch noch geglaubt habe, dass es super toll ist, wenn meine Lehrlinge möglichst viel Input von mir bekommen, um mit überfülltem Kopf nach Hause zu gehen. Das zeigt ihnen, wie viel ich über das Thema weiß und sie können viel für sich mitnehmen. Bisschen überspitzt gesagt natürlich. Aber so waren meine Anfänge als Ausbilderin. Ich wollte nichts falsch machen und nicht zu wenig Input geben. Das Ziel ist immer der Lernerfolg deiner Teilnehmer der aber fast nicht möglich ist, wenn die Auszubildenden und Mitarbeiter nicht mit eingebunden sind, Lernerlebnisse haben und verschiedene Lernkanäle angesprochen werden.
  • Die Zeitspanne der Konzentration ist bei Online Trainings einfach viel kürzer und mein Tipp für dich ist: Überleg dir, was als Themeninput wirklich relevant ist und bring es auf den Punkt. Dass ist meist leichter gesagt als getan, aber mit ein bisschen Übung funktioniert es immer besser. Ich bin auch bei jedem neuen Kurskonzept am weiterüben. Denk gerne daran, dass dein Lernteam auch vorher schon Themen ausarbeiten kann, an die du Online anknüpfen kannst oder dass du auch Lernaufträge zum Eigenstudium nach dem Training verteilen kannst und später dein Feedback gibst.


Schlüssel für ein erfolgreiches und lebendiges Live-Online-Training

Für mich gibt es zwei wichtige Schlüssel wie du ein erfolgreiches und lebendiges Live-Online-Training gestaltest. Und zwar so, dass deine Lehrlinge und Mitarbeiter richtig viel Spaß beim Lernen und Erleben haben werden. Dazu gehört die passende Medienauswahl und eine gute Mischung an Interaktionen.

 

  • Du kannst verschiedene Medien nutzen um dein Thema zu vermitteln. Du suchst dir eine Software aus und schaust, welche Tools sie zur Verfügung stellt. Ich arbeite zum Beispiel gerne mit dem Whiteboard, das wie eine interaktive Tafel funktioniert und alle können darauf schreiben, oder zeichnen, wenn ich eine Frage stelle. Ich habe meistens auch eine Präsentation vorbereitet, aber nicht, wie in meinem Bespiel von vorhin, mit 50 Seiten und viel Text. ich integriere gerne Folien, auf denen die Teilnehmer etwas eintragen oder markieren können. du kannst also wahnsinnig kreativ sein.
  • Eine Interaktion kann auch schon eine Frage an alle sein oder eine Gruppenarbeit in verschiedenen breakout Rooms, Deine Teilnehmer können verschiedene Aufgaben lösen oder über ein Thema austauschen und ihre Ergebnisse später im Hauptraum allen anderen vorstellen. Es ist viel möglich und deshalb solltest du dir vorher überlegen, welche Interaktionen du machen möchtest, die Technik dahinter verstehen und vorher ausprobieren, was auch wichtig für dein Lernteam ist. Auch hier ist ein guter Tipp, weniger ist mehr.
Zu viele verschiedene Methoden in kurzer Zeit können überfordernd sein und einen guten Lernprozess eher stören.

Beginne das Training vielleicht nicht sofort mit einer großen technischen Herausforderung für deine Lehrlinge oder Mitarbeiter, sondern führe sie langsam in das neue System ein und erkläre ihnen Schritt für Schritt alle Funktionen.

Wichtig ist auch der Wissenstransfair nach einem Online Training. Was meine ich damit: Nach einer Schulung solltest du Möglichkeiten schaffen, dass dein Lernteam ihr neues Wissen auch gleich mal in der Praxis umsetzen und ausprobieren kann. Vielleicht gibst du Folgeaufgaben, die du in den Service oder Küchenablauf integrieren kannst.


Call to action

  • Wenn das Thema Online Training für dich als Ausbilder oder Führungskraft noch Neuland ist, dann starte zum Beispiel damit, dir eine Konferenzsoftware oder Webinarsoftware herunterzuladen und probiere alle Funktionen mit einem Kollegen aus, damit du bei deiner ersten Planung schon mal alle Möglichkeiten kennst, die du nutzen kannst.
  •  Wenn du schon erfahrener mit Online Trainings bist, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt neue Kontakte herzustellen, zum Beispiel mit einem Winzer aus Österreich oder auch Neuseeland, um das ganze in englisch anzubieten, der dein Gast sein möchte und dein Online Training durch seine Produktgeschichte bereichern möchte.
  • Ja und wenn du jetzt als Mitarbeiter oder Auszubildender Lust auf Onlinelernen bekommen hast und begeistert von der ein oder anderen Idee bist, dann erzähle doch einfach deinem Chef davon.

Ich freue mich, wenn für dich ein paar Ideen und Inspirationen zum Thema Live-Online-Trainings dabei sind die du ausprobieren möchtest. Mir ist wichtig, dass du für dich als GastroAusbilder oder Leader jetzt ein paar Möglichkeiten kennengelernt hast, die du mit all deiner Kreativität weiterdenken kannst und ein tolles Onlineerlebnis für dich und dein Team kreieren kannst.

Damit du dein  Aus- und Weiterbildungsangebot für dein Team noch lebendiger und bunter gestalten kannst

Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim TUN  und wenn du Fragen hast, Erfahrungen oder weitere Inputs Teilen möchtest, melde dich gerne bei mir oder schreibe einen Kommentar unter dem Beitrag!

 

Deine Mandy


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